IHK – Berichten über Nichts

24. April 2006  ·  Nico  

Ich bin inzwischen in meinem 3. und letzten Jahr der Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration und stehe kurz vor meinen Abschlussprüfungen.

Wie den meisten die eine Ausbildung hinter sich haben bekannt sein dürfte (und die anderen wissen es jetzt) ist man gezwungen seine Tätigkeiten niederzuschreiben und zu berichten was man so in der Ausbildung getan hat. An sich ist das nicht schwer, da man nicht wirklich viel dazu schreiben muss. Das zur Theorie. Doch wie sieht das nun aus wenn es nichts zu berichten gibt? Schreibe ich „keine Arbeit da gewesen“ ? Soweit ich das auch von anderen Auszubildenen in anderen Firmen gehört habe bin ich da wohl kein Einzelfall. Ok keine Arbeit ist etwas übertrieben, aber keinesfalls genug für 8 Stunden. Wer jetzt denkt Happy Life, Informatiker sind faule Säue irrt allerdings. Es gibt auch Zeiträume wo man sehr viel mehr arbeiten muss, das darf man dann allerdings nicht reinschreiben weil es gegen irgendwelche Richtlininen verstößt.

So ist es also im prinzip nahezu unmöglich korrekte Berichte zu schreiben.

Und selbst wenn es möglich wäre, wären sie immer noch nutzlos. Von jedem der die Ausbildung hinter sich gebracht hat, hörte ich das sich die Dinger niemand angesehen hat. In den seltenen Fällen in denen es doch vorkam, war es höchstens ein schnelles Drüberfliegen. Und auch bei genauerer Betrachtung wüsste ich nicht was es dem Prüfungsausschuss hilft wenn er ließt „Usersupport im Bereich xyz“ oder „Wartung einer T-Rex“.

Zusammengefasst ist das ganze meiner Meinung nach nur ein weiteres Beispiel unnötiger Papierverschwendung und Bürokratie in Deutschland, das den Azubis höchstens ein Bein stellt. Denn nach gezählt wird, ob alle vorhanden sind – wenn nicht, wird man nicht zur Prüfung zugelassen, was letztendlich drinn steht, Interessiert kaum… oder gar nicht.

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